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Überprüfung der Leckagen im Trinkwasserleitungsnetz

In den Jahren 2019 / 2020 wurden durch ein Bauunternehmen Leckagen im Trinkwasserleitungsnetz im Gemeindegebiet Großenlüder behoben. Seinerzeit wurden 510.000 m³ Rohwasser gefördert, jedoch nur 370.000 m³ Trinkwasser abgegeben. Dies entspricht einen Verlust von 27,5 Prozent! Rückspülung der Filteranalgen, Spülung der Hydranten etc. kann aus unserer Sicht diesen erheblichen Verlust nicht verursachen.

Wir haben deshalb den Antrag gestellt, dass der Gemeindevorstand eine aktuelle Übersicht zu den geförderten Rohwassermengen sowie den relativen Leitungsverlusten der Jahre 2019 bis 2022 zur Verfügung stellt. Außerdem soll geprüft werden, ob ein technisches oder digitales Monitoring eingesetzt werden kann, um Leckagen frühzeitig zu detektieren und beheben. Hier soll der Gemeindevorstand die Kosten für ein solches Monitoring sowie das mögliche Einsparpotenzial durch die Minimierung der Leitungsverluste ermitteln.

Eine frühzeitige Detektion von Leckagen in Trinkwasserleitungsnetz ist von erheblicher Bedeutung für die weitere Trinkwasseraufbereitung. Insbesondere im Hinblick auf die Nitratbelastung der Tiefbrunnen Großenlüder und Bimbach, ist die Fördermenge, die der Tiefbrunnen erbringen muss, durchaus ausschlaggebend für die hohen Nitratwerte. Denn der Nitratwert im Rohwasser erhöht sich mit der Fördermenge der Brunnen. 

Zudem sind auch Energiekosten, die für die Aufbereitung des nicht verlustigen Trinkwassers notwendig sind, zu berücksichtigen, da sich die Beschaffungskosten für Strom im nächsten Jahr nach Ansicht vieler Experten um 200 Prozent im Vergleich zum derzeitigen Bezugspreis erhöhen werden. 

Die Gemeinde Wartenberg weist einen relativen Leitungsverlust für Angersbach von nur 12,5 Prozent und für Landenhausen von nur 8 Prozent aus. In der Gemeinde Neuhof liegt der Leitungsverlust ebenfalls bei nur 10,4 Prozent bei fast identischer Fördermenge an Rohwasser. 

Unsere Nachbargemeinde Bad Salzschlirf lässt wie viele andere Gemeinden im Landkreis das Leitungssystem durch Osthessen-Netz überwachen. In anderen Gemeinden wird z.B. mit „Leckage-Horchgeräten“ gearbeitet, welche für eine Vor- und Punktortung des Wasseraustrittes eingesetzt werden können, optional werden zusätzlich auch Datenlogger eingesetzt. 

Das Ziel einer frühzeitigen Entdeckung von Leckagen im Trinkwassernetz der Gemeinde Großenlüder ist eine Drosselung der Fördermenge aus den Tiefbrunnen Großenlüder und Bimbach und folglich auch der Nitratbelastung im Rohwasser. Zudem ergibt sich ein nicht zu vernachlässigendes Energieeinsparpotenzial.

Informationen über die spätere Antwort des Gemeindevorstands finden Sie hier.