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Verbesserung der Fahrpläne der Vogelsbergbahn

Berufspendler, die in Fulda in einen anderen Zug in Richtung Kassel, Würzburg oder Frankfurt umsteigen, müssen teilweise über 20 Minuten warten, bis der Anschlusszug in Fulda abfährt. Das führt dazu, dass Pendler oftmals mit dem PKW nach Fulda fahren und dort einen kostenpflichtigen Parkplatz in Anspruch nehmen. Die Attraktivität der Vogelsbergbahn zwischen Großenlüder und Fulda könnte dadurch gesteigert werden, dass die Umsteigezeiten auf den Fernverkehr optimiert werden. Insbesondere in nördlicher Richtung beträgt die Wartezeit in Fulda teilweise 40 Minuten.

Ob eine solche Verbesserung der Umsteigezeiten durch das City-Bahn-Projekt, einer gemeinsam von Stadt Fulda und RMV finanzierten Untersuchung, erreicht werden kann, ist durch den RMV zu prüfen. Erste Ergebnisse der Untersuchung sollen bereits Anfang 2022 vorliegen.

Am 30. Juni 2020 hat das Bundesverkehrsministerium den dritten Gutachterentwurf zum Deutschlandtakt vorgestellt. Das Fahrplankonzept des dritten Gutachterentwurfs sieht für den Bahnhof Großenlüder (sowie den Haltepunkt Oberbimbach) einen durchgehenden Stundentakt vor, der dem heutigen Fahrplan ähnelt. Von Großenlüder in Richtung Fulda ist an Werktagen zwischen 6:37 Uhr und 8:37 Uhr ein Halbstundentakt vorgesehen, die Rückfahrt von Fulda kann zwischen 16:08 Uhr und 18:08 Uhr ebenfalls alle 30 Minuten angetreten werden.

Im Jahr 2021 hat der Aufgabenträger Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) die Verkehrsleistungen auf der Vogelsbergbahn für den Zeitraum 2024 – 2038 neu ausgeschrieben, da der aktuelle Verkehrsvertrag zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 endet. Aus dem Vergabeverfahren ist das Eisenbahnverkehrsunternehmen HLB Hessenbahn GmbH als Gewinner hervorgegangen, das auch derzeit die Verkehrsleistungen auf der Vogelsbergbahn erbringt. Wie aus der in den Ausschreibungsunterlagen enthaltenen Fahrplankonzeption sowie der Betriebsprogrammstudie des Infrastrukturbetreibers DB Netz AG hervorgeht, ist auch mit dem neuen, ab 2024 geltenden Verkehrsvertrag, mit keiner spürbaren Verbesserung der Umsteigezeiten zu rechnen. Die Fahrplankonzeption des RMV geht hinsichtlich der Häufigkeit der geplanten Fahrten zwar über die des Gutachterentwurfs hinaus, löst aber die eingangs beschriebene Problematik der Umsteigezeiten in Fulda nicht.

Am 18. August 2021 hat das Bundesverkehrsministerium bei der Vorstellung des so genannten „Gesamtfallplans Deutschlandtakt“ weitere Infrastrukturmaßnahmen vorgestellt, die zur Realisierung des geplanten Deutschlandtaktes notwendig sind. Diese Maßnahmenliste umfasst auch Ausbaumaßnahmen im Bereich des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV), die in die Zuständigkeit der Länder fallen und somit durch diese zu finanzieren sind. Für die Vogelsbergbahn sind mehrere Ausbaumaßnahmen im westlichen Streckenabschnitt genannt, die einen geschätzten Kostenumfang von rund 120 Millionen Euro haben. Östlich von Lauterbach nennt das BMVI keine Maßnahmen. Bei einem Halbstundentakt finden planmäßig Zugbegegnungen in Fulda und Großenlüder statt, eine weitere Taktverdichtung (etwa durch eine City-Bahn) ist ohne Ausbau der Infrastruktur nur dann möglich, wenn auch der Betriebsbahnhof Maberzell planmäßig für Zugkreuzungen genutzt wird. Damit wäre die Strecke zwischen Großenlüder und Fulda allerdings voll ausgelastet. Fahrzeitverlängerungen, etwa durch zusätzliche Haltepunkte der Citybahn in Horas oder dem Industiegebiet West sind dabei noch nicht berücksichtigt. Verspätungen, die durch einen aus Gießen kommenden Zug in den Streckenabschnitt eingebracht würden, könnten nicht abgebaut werden, sondern wirken sich unmittelbar auf alle Folgezüge aus.

Der Antrag der CDU-Fraktion sieht vor, dass der Gemeindevorstand Gespräche mit dem RMV aufnimmt, ob und wie die Fahrzeiten der Züge noch besser auf die Fernverkehrszüge im Bahnhof Fulda abgestimmt werden können.